BVMed-Positionspapier zur Bundestagswahl 2025

Noch bevor Bundeskanzler Olaf Scholz die Vertrauensfrage gestellt hat, legte der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) sein Positionspapier vor, in dem er 56 Forderungen in zehn Themenbereichen an die nächste Bundesregierung formuliert. Mit einer eigenständigen MedTech-Strategie soll der Bedeutung der Branche endlich Rechnung getragen werden. Ziel der Initiative: Die Stärkung der Medizintechnik „als Lösungsanbieterin für die großen Zukunftsherausforderungen. Es geht nur mit modernen Technologien. Es geht nur mit MedTech“, so BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Dr. Marc-Pierre Möll. Um das zu verdeutlichen, präsentierte der Verband bereits im Herbst seine Initiative #NurMitMedTech.

Dass die Medizintechnik ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Deutschland ist, belegen auch die Ergebnisse der diesjährigen BVMed-Herbstumfrage. Laut dieser tragen die MedTech-Unternehmen zu einer positiven Entwicklung der Schlüsselbranche Gesundheitswirtschaft in Deutschland bei. Die Branche stellt über 210.000 Arbeitsplätze zur Verfügung, hat einen Gesamtumsatz von mehr als 40 Mrd. Euro und eine Exportquote von 68 Prozent. Damit steht die Branche im Vergleich zur Pharma-Branche für mehr als doppelt so viele Arbeitsplätze sowie mehr Produktionswert, Bruttowertschöpfung und Ausstrahleffekte auf andere Branchen.

„Der MedTech-Standort Deutschland ist der zweitgrößte der Welt, nach den USA, vor Japan und China – noch. Denn die Standortbedingungen haben sich deutlich verschlechtert. Wir brauchen ein klares Bekenntnis der Politik zum Medizintechnik-Standort und der Medizintechnik als Leitindustrie in Deutschland“, fordert Möll weiter. Er appelliert an die neue Bundesregierung, die Chancen der Medizintechnik-Branche zu nutzen. Allerdings müssten dafür die Rahmenbedingungen für die Versorgung mit Medizinprodukten und die MedTech-Branche konsequent und ressortübergreifend koordiniert verbessert werden. Insgesamt 56 Einzelforderungen fasste der BVMed in seinem Positionspapier zusammen. Sie betreffen zehn Themenfelder, darunter beispielsweise Medizintechnik als Wirtschaftsfaktor, Arbeitsmarkt und Fachkräfte, Nutzung von Gesundheitsdaten, Digitalisierung, Stärkung der ambulanten und stationären Versorgung sowie ein zukunftsfähiges Europa.